Die Qual der Wahl: Das passende Open-Source-CMS für den Public Sektor

22.11.2024

Institutionen, NGOs, Museen und der öffentliche Sektor stehen vor der Herausforderung, ihre digitalen Inhalte, Botschaften und Informationen effektiv zu verwalten und ihre Bezugsgruppen zu erreichen. Wir stellen die vier bedeutenden Open Source CMS für Ihre digitale Präsenz vor.

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Dieser Artikel wurde verfasst von:

Nathalie Karzel

Im digitalen Raum stehen nicht nur kommerzielle Unternehmen, sondern auch Institutionen, NGOs, Museen und der öffentliche Sektor vor der Herausforderung, ihre digitalen Inhalte, Botschaften und Informationen effektiv zu verwalten und ihre Bezugsgruppen zu erreichen. Open Source Content Management Systeme (CMS) bieten flexible und anpassbare Lösungen, die diesen Organisationen helfen, ihre spezifischen Bedürfnisse an ihre digitale Präsenz, die Website, zu erfüllen. Im folgenden stellen wir Ihnen vier bedeutende und in Deutschland häufig genutzt Open Source CMS vor und betrachten dabei sowohl ihre Vor- und Nachteile als auch besondere Features, die für Institutionen von Bedeutung sind.

Warum eine spezifische CMS-Lösung?

Institutionen und Betreiber von Websites der öffentlichen Hand haben in der Regel spezielle Anforderungen an Sicherheit, einfache Verwaltung und schnelle Erlernbarkeit der jeweiligen CMS-Lösung für ihre Mitarbeiter:innen. Darüber hinaus bieten Museen, NGOs oder Institute genauso vielfältige multimediale Inhalte wie der private Sektor, um Marke, Angebot und Erlebnisse attraktiv zu kommunizieren. Die Integrationsfähigkeit von speziellen Tools für Events, Ticketverkäufe oder Datenbanken können ebenso Anforderungen an die Integration eines Performanten CMS sein. 

Hier eine Übersicht über die Top-fünf CMS-Systeme für Institutionen, NGOs oder andere Unternehmen der öffentlichen Hand:  

1. WordPress – das beliebte und weltweit verbreitete Open Source CMS

Wordpress ist mittlerweile nicht nur für einfache Blogsysteme im Einsatz. Es ist ebenso für komplexere Websites geeignet und bietet eine hohe Flexibilität, besonders durch ein großes Angebot von Plug-ins, mit deren Hilfe sich viele Funktionen schnell und einfach erweitern lassen. Doch Vorsicht, gerade der offensive Einsatz von Plug-ins kann die Performance der Website senken und zu hohen Betreuungsaufwendungen führen.

Vorteile: Benutzerfreundlichkeit: Intuitive Benutzeroberfläche, die auch weniger technisch versierten Nutzern:innen die Inhaltserstellung erleichtert. Vielfältige Plugins und Themes: Große Auswahl an Plug-ins und Themes zur individuellen Anpassung wie Eventkalender oder einfache Shopsysteme Große Community: Es finden sich immer Entwickler:innen und Expert:innen, die das System gemeinsam mit Ihnen weiterentwickeln können.  ‍ Nachteile: Sicherheitsanfälligkeit: WordPress ist ein beliebtes Ziel für Hacker, da es weltweit eines der verbreitetsten Systeme ist. Regelmäßige Updates sind notwendig. Performance: Bei umfangreichen Websites kann die Leistung bei Nutzung zu vieler Plug-ins leiden.
Vor- und Nachteile von Wordpress

Besonderes Feature: Mit Plug-ins wie „The Events Calendar“ können Museen und kulturelle Einrichtungen ihre Veranstaltungen, Ausstellungen und Workshops effektiv verwalten und bewerben. Dies steigert die Sichtbarkeit und fördert die Besucher:innen-Zahlen.

2. TYPO3 - für große, komplexe Anwendungen bis in den Enterprise-Levelbereich

TYPO3 ist insbesondere in Deutschland und Dänemark weit verbreitet. Es kann ohne Weiteres für große Corporate Websites und Portale eingesetzt werden und bietet umfassende Möglichkeiten zur Erweiterung.

Vorteile Flexibilität und Skalierbarkeit: Ideal für komplexe Websites mit mehreren Benutzer:innen und Berechtigungen sowie diversen Sprachversionen Multisitefähig: Mit TYPO3 können verschiedene Websites von einer Installation des Systems aus verwaltet werden. Sicherheit: Guter Ruf in Bezug auf Sicherheitsfeatures.  Nachteile Komplexität: Die Vielzahl an Funktionen kann für neue Benutzer:innen überwältigend sein. Ressourcenintensiv: Höherer Serverbedarf, was die Hosting-Kosten erhöhen kann, insbesondere bei spezifischen Anwendungen.
Vor- und Nachteile von TYPO3

Besonderes Feature: TYPO3 bietet umfassende Unterstützung für mehrsprachige Inhalte und ermöglicht eine differenzierte Benutzerverwaltung, die die Zusammenarbeit innerhalb der Institution verbessert.

3. Drupal - umfassendes und Modulares CMS

Drupal wird weltweit für viele Unternehmenswebsites eingesetzt. Es bietet eine Vielzahl von Modulen, die auch selektiv zum eigenen System hinzugefügt und so besonders modular eingesetzt werden können. 

Vorteile: Anpassbarkeit: Extrem anpassbar für komplexe Anwendungen. Sicherheit: Ausgezeichnete Sicherheitsfeatures. ‍ Nachteile: Komplexität: Das System zu erlernen, ist für Neueinsteiger zu Beginn schwieriger.  Ressourcenbedarf: Hochgradig angepasste Websites benötigen oft viele Serverressourcen und die Serverarchitektur ist ressourcenintensiv.
Vor- und Nachteile von Drupal

Besonderes Feature: Drupal ermöglicht eine effektive Suche nach Inhalten und bietet erweiterte Suchmodule, die eine facettenreiche Suche und benutzerdefinierte Ergebnisse ermöglichen, was besonders für Bildungseinrichtungen und Archive von Vorteil ist.

4. Joomla! - weit verbreitetes Allround-Talent

Joomla! ist ebenfalls ohne weitere Lizenzkosten als Content-Management-System (CMS) nutzbar. Es ist neben WordPress eines der meistgenutzten CMS auf dem Markt. Einsteiger:innen wie auch erfahrene Anwender:innen finden sich in der Regel ohne größere Probleme zurecht.

Vorteile: Benutzerfreundlichkeit: Einfache Erlenbarkeit im Vergleich zu Drupal und TYPO3. Erweiterbarkeit: Zahlreiche Erweiterungen und Templates zur individuellen Anpassung. Umfassende Benutzerverwaltung für unterschiedliche Redaktionsrollen ‍ Nachteile: Weniger Erweiterungen: Kann bei sehr spezifischen Anforderungen im Vergleich zu anderen CMS einschränkend sein. Sicherheitsrisiken: Wie bei anderen CMS kann es bei unzureichender Wartung zu Sicherheitsanfälligkeiten kommen. Updates auf höhere Versionen kann herausfordernd sein.
Vor- und Nachteile von Joomla!

Besonderes Feature: Joomla! ermöglicht mit Plugins wie „VirtueMart“ die Integration von Online-Shops, was besonders nützlich für kulturelle Einrichtungen ist, die Merchandise-Artikel oder Tickets verkaufen (möchten).

Die Qual der Wahl

Bei der Auswahl des passenden CMS gehen wir systematisch vor, um sicherzustellen, dass die spezifischen Anforderungen Ihrer Institution optimal erfüllt werden. Gemeinsam mit Ihnen analysieren wir mehrere wesentliche Aspekte, um die spezifischen Anforderungen Ihrer Institution genau zu definieren. Dazu gehören:

  1. Nutzer:innen: Wer soll das CMS wie und wann nutzen - der interne Blick auf die Nutzer:innen. Aber auch die Einschätzung, wer die Hauptnutzer:innen Ihrer Webseite oder Plattform sind, ist relevant. 
  2. Inhaltstypen: Welche Arten von Inhalten möchten Sie bereitstellen? Dazu zählen Texte, Bilder, Videos, Veranstaltungshinweise, Online-Shops oder interaktive Elemente. Unterschiedliche Inhalte erfordern unterschiedliche Funktionen.
  3. Funktionalitäten: Welche spezifischen Funktionen benötigen Sie? Beispielsweise könnte eine Veranstaltungsverwaltung, ein E-Commerce-System, ein mehrsprachiger Support oder erweiterte Suchfunktionen erforderlich sein.
  4. Technische Anforderungen: Welche technischen Voraussetzungen sind notwendig? Hierbei betrachten wir Aspekte wie Hosting, Serverkapazitäten und Integration mit bestehenden Systemen wie beispielsweise CRM- oder Mailing-Systeme.
  5. Benutzerverwaltung: Wie viele Benutzer:innen werden auf die Plattform zugreifen, und welche Berechtigungen benötigen sie? Eine differenzierte Benutzerverwaltung ist wichtig für den internen Workflow und die Sicherheit.
  6. Zukünftige Erweiterungen: Welche langfristigen Pläne haben Sie für die Plattform? Es ist entscheidend, ein CMS auszuwählen, das zukünftige Anforderungen und Erweiterungen unterstützt.

Durch diese umfassende Analyse stellen wir sicher, dass das gewählte CMS optimal auf die Bedürfnisse Ihrer Institution abgestimmt ist.

Fazit

Die Auswahl des richtigen Open Source CMS ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Institution im digitalen Raum. Jedes der vorgestellten Systeme hat seine Vor- und Nachteile sowie spezifische Features, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. 

Sollten Sie noch keine Präferenz für ein geeignete CMS haben, um Ihre spezifischen Anforderungen zu bedienen, können wir Ihnen mit einer Vorplanung helfen, die wesentlichen Entscheidungsparameter vorzubereiten. 

Wir bieten umfassende Beratung, unterstützen bei der Implementierung bis hin zum kompletten Neuaufbau oder Relaunch Ihrer Website und helfen Ihnen, Ihre digitale Strategie erfolgreich umzusetzen. Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihre Institution auf dem Weg zu einer effektiven digitalen Präsenz unterstützen können.