SEO-Ausblick 2021: Die neuen Google-Updates

4.1.2021

Die neuen Google-Updates - von Mobile First bis Passage-based Indexing. Was ändert sich für WebseitenbetreiberInnen?

Lesezeit:
Minuten

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Melanie Beil

Das Jahr 2021 bringt einige Neuerungen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Ihre Website und Ihre Online-Strategie. Die Updates fordern mehr Präzision und eine noch größere Orientierung auf mobile Websites und Nutzerfreundlichkeit.

 

Google findet die Nadel im Heuhaufen

Noch Ende 2020 begann Google damit, eine neue Technologie zu launchen, die es erlaubt, einzelne Textpassagen auf einer Page zu identifizieren und den Content so genauer zu verstehen und spezifische Fragen noch präziser zu beantworten. Indexiert wird nach wie vor die ganze Page, aber als zusätzlicher Ranking-Faktor können einzelne Content-Teile berücksichtigt werden.

Ähnlich wie bei Feature Snippets, einem Format, welches das Ergebnis einer Google-Suchanfrage direkt als Text darstellt, ohne dass auf die Website geklickt werden muss, kann dann die genaue Antwort auf eine Frage direkt auf der Suchergebnisseite ausgespielt werden. Das Neue wird sein, dass Google nicht etwa anhand des gesamten Web-Dokuments die Relevanz bestimmt und dann einen Abschnitt des Dokuments ausspielt, sondern dass die einzelnen Content-Passagen selbst daraufhin durchleuchtet werden, wie genau diese eine gestellte Frage beantwortet wird. Wenn Sie auf Ihrer Website also ein Thema umfassend behandeln und die exakte Antwort auf eine bei Google zuvor gesuchte Frage befindet sich “versteckt” im fünften Abschnitt Ihres Textes, kann Google künftig erkennen, dass dies die gesuchte Antwort ist und wird diese direkt anzeigen.

Wenn dieses Update global ausgerollt wird, wird es laut Googles Schätzungen etwa 7% aller Suchanfragen betreffen. 

Was ändert sich  für Webseitenbetreiber:innen?

Zunächst einmal bedeutet das für die WebseitenbetreiberInnen nichts allzu viel Neues. Dennoch wird es weiterhin zunehmender wichtig, gute Inhalte mit Mehrwert anzubieten und Expertise zu zeigen. Von Vorteil könnte das Update vor allem für Websites mit holistischen Contents sein, welche besonders viele Fragen und Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beantwortet. Zum anderen gilt hier, wie so oft: Was für Google gut ist, kann für Webmaster und SEO ExpertInnen durchaus eine Herausforderung werden. Mit diesem Update geht Google auf den Trend ein, dass der Anteil der Suchmaschinenanfragen über mobile Endgeräte kontinuierlich steigt. Damit geht ein verändertes Verhalten der UserInnen einher. Wer am Smartphone eine Suchanfrage stellt, möchte in der Regel lieber eine schnelle Antwort, als sich umfassend zu einem Themenkomplex zu informieren. Und Google liefert diese Antworten immer häufiger schon direkt auf der Suchergebnisseite. Der/die UserIn muss die Suchergebnisse gar nicht mehr anklicken. Für die Webseitenbetreiber bedeutet das meist weniger Traffic. Bereits jetzt sind mehr als die Hälfte aller Suchanfragen sogenannte Zero-Click-Searches, die zu keinem Klick auf eine der vorgeschlagenen Webseiten führen. Je schwieriger es wird, organischen Traffic durch reines SEO zu generieren, desto wichtiger wird eine gute Online-Marketing-Strategie, die auch SEA, also Adwords-Kampagnen und Social Media, als Traffic-Quellen berücksichtigt. 

Auch die Nutzung von Sprachassistenten nimmt weiter zu, was unter anderem dazu führt, dass häufig komplett ausformulierte Fragen und ganze Sätze als Suchanfrage gestellt werden. Die Suchen werden spezifischer und präziser.

Passagen-basierte Indexierung

Tipps für WebsitebetreiberInnen  und RedakteurInnen:

- holistischen Content bereitstellen, d.h. Themen detailliert und aus verschiedenen Blickwinkeln darstellen

- alle Kernfragen und Unterthemen zum Hauptthema berücksichtigen

- Content sinnvoll strukturieren

- relevante Markups verwenden

Mobile First Index: 2021 mobil wie nie!

Dass die mobile Nutzung weiter auf dem Vormarsch ist, zeigt auch die wohl größte und wichtigste Änderung, die Google für das Jahr 2021 angekündigt hat. Im März steht die Umstellung auf den Mobile First Index an. Bereits seit 2016 angekündigt und in die Wege geleitet, soll es nun endlich so weit sein: Google stellt seine Indexierungs-Strategie auf “mobile first” um. Konkret bedeutet das: Google crawlt und indexiert dann keine Desktop-Seiten mehr, sondern nur noch die mobilen Versionen von Webseiten. Seit dem 1. Juli 2019 wird die Mobile First Indexierung standardmäßig für neue Websites, bzw. Websites, die erstmalig indexiert werden, eingesetzt. In der Google Search Console können Sie prüfen, welche Indexierung aktuell auf Ihrer Webseite angewendet wird. 

Was ändert der Mobile First Index für UserInnen?

Obwohl schon seit einigen Jahren mehr Suchanfragen über mobile Endgeräte als über Desktop-Computer getätigt werden, kommt es noch immer vor, dass die mobile Version der Website von den Verantwortlichen als eine Art “abgespeckte” Version der Desktop-Seite betrachtet wird. Dahinter steckt meist das Bedürfnis, die Ladezeiten gering zu halten. Eine gute Idee, doch das kann dazu führen, dass diese mobile Version nicht alle Inhalte aufweist, die sich auf der Desktop-Seite befinden. Im schlimmsten Fall wird der/die Suchende, der oder die über sein oder ihr Smartphone nach etwas googelt also auf eine Seite geleitet, auf der er oder sie die gesuchte Information überhaupt nicht findet, da diese nur auf der Desktop-Version bereitgestellt wird. Das wird nach der Umstellung auf Mobile First nicht mehr passieren. 

Mobile First: Was bedeutet das für WebsitebetreiberInnen?

Für WebsitebetreiberInnen ist es deshalb wichtig darauf zu achten, auf Desktop- und Mobile-Seiten konsistente Inhalte zur Verfügung zu stellen. Auch sollte die robots.txt Datei auf der mobilen Seite keine Inhalte ausklammern, die auf der Desktop-Seite indexiert werden. Verwenden Sie deshalb für die mobile Website und die Website für Computer dieselben Meta-Robot-Tags. Der Googlebot sollte problemlos auf die Seite zugreifen und sie rendern können. Wie Sie das im Einzelnen erreichen und worauf zu achten ist, erklärt Google selbst ausführlich in seinen Best Practices für die Mobile First Indexierung

Die wichtigsten Tipps für die Umstellung auf einen Blick:

- dieselben Meta-Robot-Tags für mobile und Desktop-Seiten verwenden

- Lazy Loading (Datenobjekte werden nur nach einer konkreten Anfrage aus der Datenquelle geladen) nicht für die Hauptinhalte einsetzen

- Ressourcen, die auf der mobilen Website eine andere URL haben, müssen crawlbar sein

- die Inhalte sollten auf der mobilen und auf der Desktop-Seite konsistent sein

-die strukturierten Daten sollten auf beiden Versionen der Seite vorhanden und gleich sein

- die gleichen Metadaten auf der mobilen und auf der Desktop-Seite verwenden

- Platzierung von Ads überprüfen

- Bilder optimieren

- Videos optimieren

- Fehler beheben!


Google Page Experience Update im Mai

Für Mai 2021 hat Google ein weiteres Update angekündigt – das Google Page Experience Update. Anhand der Core Web Vitals, also der Vitalwerte einer Website möchte die Suchmaschine künftig entscheiden, wie “nutzerfreundlich” eine Seite ist und die User Experience damit stärker gewichten. Bei den Core Web Vitals anhand derer die Usabiltiy der Seite messbar sein soll, handelt es sich um die Ladezeit, die Interaktivität und die visuelle Stabilität. Mit dem LCP (Largest Contentful Paint) miss Google die Ladezeit, der FID (First Input Delay) misst die Interaktivität, also wie schnell eine Website auf die Interaktion eines oder einer UserIn reagiert, zum Beispiel auf einen Klick, und der CLS (Cumulative Layout Shift) misst die Stabilität visueller Elemente auf einer Webseite. Wenn sich im Layout zu viel verschiebt, wirkt sich dies negativ aus. Je positiver die Ergebnisse der drei Faktoren- schnelle Reaktion auf UserInnen, gute Stabilität und schnelle Ladezeit - ausfallen, desto nutzerfreundlicher wird die Website von Google eingeschätzt. 

Tipps für eine bessere User Experience:

- Optimieren Sie die Ladezeiten Ihrer Website. Das Laden des größten Elements im sichtbaren Bereich sollte nicht länger als 2,5 Sekunden dauern. Besondern Headerbilder sollten nicht zu groß sein, da sie direkt sichtbar sind

- Achten Sie darauf, dass Ihre Seite schnell reagiert. Wenn zum Beispiel ein/e SeitenbesucherIn auf den Warenkorb-Button klickt, sollte diese Aktion in unter 100 Millisekunden erfolgen

- Achten Sie darauf, dass sich Inhalte im Nachhinein möglichst wenig verschieben. Dies kann zum Beispiel dadurch passieren, dass das Laden größerer Elemente aufgeschoben wurde um die Page Speed zu verbessern 

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