Vom 28. Juni bis 1. Juli trafen sich 200.000 Fachbesucher zur Berlin Fashion Week um sich rund 70 Kollektionen auf den Fashion Shows und 3.500 Aussteller auf den Messen anzusehen und die neueste Mode zu ordern. Das Fazit: Ob Fashion-Newcomer oder etabliertes Modeunternehmen – die Berlin Fashion Week positioniert sich stark. Die internationale Akzeptanz der Berliner Modewoche steigt.
Die rasante Entwicklung der Stadt und die zunehmende Professionalisierung der Berliner Modedesigner zeigen zur Sommer-Saison 2016 erste Wirkungen. Unterstützt durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung entstanden auch zur Sommer-Saison innovative Formate, altbewährte Präsentationskonzepte wurden erweitert und eine ganzheitliche Kommunikationsstrategie umgesetzt. Bereits im Januar 2015 wurde die Website www.fashion-week-berlin.com im Auftrag vom Senat von Uhura relauncht und zu einer Magazin-Website ausgebaut die Redaktion, Kalenderinformation und Designerdatenbanken integriert.
Auch zur aktuellen Saison im Juni 2016 berichtete das Uhura-Redaktionsteam wieder aktuell von der Berlin Fashion Week. News, Videos, Hintergrundinformationen sowie der umfassende Kalender mit mehr als 300 Events und die Designerdatenbank informierten täglich Einkäufer und Pressevertreter – am PC und auch mobil.
Das Ergebnis: 500.000 Seitenzugriffe innerhalb der Saison, 1.560.000 Personen wurden über die Social-Media-Kanäle erreicht. National und international. Insgesamt investiert das Land Berlin eine Million Euro pro Jahr in modebezogene Formate und trägt zur Entwicklung des Modestandortes bei.
Nicht nur die Internationalität der Besucher hat zugenommen, auch die allgemeine Stimmung ist besser geworden. Der ständige Vergleich mit den Modemetropolen hebt sich auf – Berliner Modedesigner präsentieren einen eignen Stil.
„Berlin darf nicht so sein wie London und auch nicht wie Mailand. Warum sollte dann jemand hier her kommen.“, betont Chefredakteurin der Vogue Germany, Christiane Arp im Interview mit Uhura. „Wir müssen dazu etwas bieten, was der Einzelhändler nirgends anders auf der Welt findet. Dann schaffen wir es auch, dass die Einzelhändler nach Berlin kommen.“, so Arp weiter.
Wie dieser "eigene Stil" aussehen kann, zeigten die Designer im Rahmen der Berlin Fashion Week. Marina Hoermanseder präsentierte unter dem Motto „Schmetterlingskinder“ eine verspielte Kollektion mit ihrem gewohnten Key-Item, der Korsage. Das schwedische Label Odeur, das sich bewusst für den Standort Berlin entschieden hat, zeigte eine zurückhaltende aber raffinierte Casual-Kollektion und Ivanman präsentierte grade Schnitte in mutigen Farben für den Mann. Im Berliner Mode Salon wurde der Berliner Stil ganz prägnant inszeniert: Alles etwas gedeckter, gradlinig, viel Weiß, viel Schwarz, dunkles Blau, selten Prints. Die Kollektionen erinnern an das skandinavische Design. Handwerk und Understatement gehören zum Berliner Stil.
Neben den Modenschauen wurden die Messen zur Präsentationsfläche für insgesamt 3.500 nationale und internationale Marken, die ihre Kollektion für Frühjahr/Sommer den Einkäufern präsentierten. Die Leitmesse Premium Exhibitions erweiterte auch diesmal ihr Konzept und lud zu Diskussionen und Innovationspräsentationen ein. Auf der #FASHIONTECH Berlin tauschten sich Startups, Tech-Experten wie das Wired-Magazine, Mode-Marketing-Experten von Unternehmen wie Zalando sowie Brands wie Adidas zum Thema Digitalisierung der Modebranche aus. Betrachtet man die Innovationskraft die sich am Modestandort entwickelt, kann man behaupten, die Berlin Fashion Week sei den internationalen Metropolen kein Stück unterlegen. So bietet zum Beispiel die Modemesse Panorama auch nach der Berlin Fashion Week einen virtuellen Rundgang mit Order-Option für Einkäufer an.
Für den Modestandort Berlin bedeutet die Modewoche eine wirtschaftliche Zusatzleistung von 120 Millionen Euro je Saison. Mit dem Erfolg hat sich auch die Wertschöpfungskette im Modebereich deutlich verdichtet. Rund 2.500 Unternehmen sind in der Hauptstadt im Modebereich tätig. Die Umsätze der Modebranche stiegen allein von 2009 auf 2013 um 118% auf rund 3,8 Milliarden Euro. Parallel zu den Umsätzen stiegen auch die Beschäftigtenzahlen um 42% auf 21.500 Erwerbstätige.